«Ich sehe den Alltag nicht so grau wie andere»

    Mit Musik, Witz und Charme hält sich Mario P. Hermann den düsteren Alltag vom Leib. Der freischaffende Journalist und Künstler hat sich in der ganzen Schweiz einen Namen gemacht.

    (Bild: Tamara Steingruber) Die Rockmusik begleitet den Musikjournalisten Mario P. Hermann schon seit 45 Jahren durch das Alltagsleben.

    Er ist schon sein Leben lang fasziniert von der Rock- und Popmusikszene. Mario P. Hermann verbindet seine Leidenschaft zur Musik mit dem Talent des Schreibens. Damit hat sich der gebürtige Stadtluzerner in lokalen Medien seine eigene Rubrik geschaffen.

    Grosser Erfolg mit Musikrubrik
    Zu Beginn der 90er Jahre wurde Ruedi Schumacher – damals Chefredaktor der Regionalzeitung «rontaler» –  auf den Musikjournalisten aufmerksam. Er hat ihm angeboten, regionale Artikel für die Wochenzeitung zu verfassen. Mario P. Hermann nahm das Angebot ein Jahr später an und schrieb einen Bericht über ein «Büsi» und deren Erlebnisse. Kurze Zeit später schlug er dem Chefredaktor eine neue Rubrik in seinem Interessengebiet vor: Musik. So entstand seine erste Musikrubrik «Mario‘s Music World». In anderen Regionalzeitungen verwirklichte er weitere Musikrubriken. Die musikalischen Zeilen erhielten eine positive Resonanz. Später führte der Weg zurück zum «rontaler». Unterdessen ist ein junges Team am Ruder. Die Musikrubrik wird bis heute unter dem Namen «Mario’s Music Corner» weitergeführt.

    Von Kassetten, Schallplatten und CDs
    In Zeiten, als es noch kein MP3 gab, wurde die Musik, die im Radio lief, häufig auf Kassette aufgenommen. Diese Methode wendete auch Mario P. Hermann an, bevor er seinen ersten Plattenspieler besass. «Rock the Nation» von der US-amerikanischen Hardrock-Band «Montrose» war seine erste Platte. Mittlerweile besitzt der Musikfanatiker 1‘000 Schallplatten und 6‘000 CDs. Besonders angetan ist der Luzerner von Hard Rock und Metal. Erste Konzertbesuche unterstrichen dies. 40 bis 50 Konzerte pro Jahr standen auf dem handgeschriebenen Konzert-Guide. Die Musik wurde zum journalistischen Fachgebiet.

    «Z’Nacht» essen mit den Stars
    Mit der Zeit hat sich Mario P. Hermann ein grosses Netzwerk aufgebaut. Seit über 15 Jahren pflegt er schweizweit den Kontakt mit Konzertveranstaltern und Plattenlabels. Mit zahlreichen Schweizer Musikern und internationalen Stars ist er per du. «Ich kenne die Band «Krokus», «Gotthard», «Shakra» persönlich», erzählt Hermann. «Mit der Bands «Scorpions» habe ich schon «z’Nacht gegessen.» Letztes Jahr kam es zum Highlight-Treffen mit der amerikanischen Hard Rock-Band «Kiss».

    Heute noch wie in früheren Zeiten
    Aus moderner Technik macht sich Mario P. Hermann nicht viel. Während heutzutage jeder mit dem Internet lebt und arbeitet, bleibt er den guten alten Büchern und seiner Handschrift treu. Aus rund 800 Büchern setzt sich seine persönliche Bibliothek zusammen. Nebenbei fotografiert der kreative Luzerner. Abgelegene Wege und leere Sitzbänke wurden Motive seiner Trauerkarten, die in verschiedenen Geschäften erhältlich sind. Als Kontrast dazu brachte ihn  eine Papeteristin auf die Idee, Grusskarten mit lustigen und aufheiternden Sprüchen herzustellen. Daraus entstanden dann die von Hand geschriebenen Spasskarten.

    Die Sterne lügen nicht
    Das Internet nutzt der Journalist nur minimalistisch. «Viel wichtiger ist mir der persönliche Kontakt mit den Menschen.» Um seine Mitmenschen besser kennenzulernen, befasst er sich intensiv  mit der Astrologie. «Leute, die nicht an die Astrologie glauben, haben Angst vor der Realität», davon ist Mario P. Hermann überzeugt. «Man muss schliesslich ehrlich zu sich selbst sein, nur dann kann man auch anderen gegenüber ehrlich sein.»

    Tamara Steingruber

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